Wir sind heute auf Besuch bei Frau Ulrike Neuhaus, Artist in Schleswig-Holstein um sie näher kennenzulernen. Bei diesen heissen Temperaturen brachten wir gleich unsere Badehose mit, um gleichzeitig eine ‘Kühlung’ im Swimming Pool uns zu gönnen. Hier ist ein kleiner Auszug von unserem Gespräch:
1. Erzählen Sie uns ein wenig über sich und Ihre Leidenschaft
Mein Name ist Ulrike Neuhaus, ich bin 1949 in Dortmund geboren.
Den Satz „Ich konnte schon als Kind gut malen“ mag ich überhaupt nicht, weil fast alle Kinder malen können. Ich sage ihn aber aus einem bestimmten Grund, denn als ich in der 4. Grundschulklasse war, sollten wir das Wappen von NRW malen. Au schön dachte ich, dort war ein Pferd drauf, was ich gerne malen wollte. Ruckzuck hatte ich das Pferd gemalt, die Lehrerin kam, gab mir rechts und links eine Ohrfeige und fragte wo das her wäre, ich hätte das nicht gemalt. Ich habe gesagt, habe ich wohl. Dann meinte sie, wenn du das gemalt hast, dann geh an die Tafel und mal das noch einmal. Habe ich getan. Von Entschuldigung keine Spur. Die Lehrkräfte waren kurz nach dem Krieg nicht zimperlich. Zu Hause angekommen habe ich gesagt“ Da geh ich nicht mehr hin, die schlägt mich.“ Dann ist am anderen Tag meine Mutter zur Schule gegangen und hat die Lehrerin zurechtgewiesen, seitdem hatte sie mich nicht mehr angerührt.
2. Wie haben Sie angefangen? Was machten Sie beruflich?
Ich glaube, die künstlerische Ader wird einem in die Wiege gelegt. Ich unterscheide immer zwischen Maler und Künstler. Gute Maler können alles naturgetreu nachmalen, Künstler haben daran nicht so viel Interesse, die müssen ihr eigenes Bild und ihre Komposition zusammenstellen.
Ich habe schon sehr früh ein Kind bekommen und habe deshalb meine Ausbildung zur Industriekauffrau abgebrochen. Eine Weile später habe ich dann im Krankenhaus als Verwaltungsangestellte gearbeitet, bis zum Rentenalter. Das Familienleben im Haus meiner Schwiegereltern war für mich einfach sehr sehr schwierig. Als ich dann irgendwann den Absprung geschafft hatte und alleine gelebt habe, begann ich, in einer Phase seelischer Ausgeglichenheit an zu malen. Ich malte Blumen und Landschaften und wenn ich fertig war, hatte ich alles wieder weggeräumt. Ich malte am Esstisch und irgendwann blieb alles dort liegen und nichts wurde mehr weggeräumt. Danach richtete ich mir in einem Zimmer ein Atelier ein. Ich ging zur Kunstschule nach Bochum-Wattenscheid in einen Atelierarbeitskreis, dort konnte jeder malen was er wollte und in welcher Technik. Das hat mir sehr gut gefallen und war auch sehr hilfreich. Es war immer eine Dozentin dort.
3. Ist diese Leidenschaft ein Hobby order wie sehen Sie das?
Meine Leidenschaft, die Malerei, sehe ich nicht als Hobby. Es ist eine Berufung. Ich investiere so viel Zeit und auch Gedanken, dass ich mir vorkomme wie ein Außenseiter. Ich kann sehr gut alleine sein und kann auch ruhig eine halbe Stunde vor einer leeren Leinwand sitzen und mir meine Gedanken machen. Vielleicht ist das dann schon die grobe Vorzeichnung.
4. Was möchten Sie als kreativer “Geist” dem Betrachter mitteilen?
Ich habe vieles ausprobiert, zuerst Aquarellfarben, dann Bleistiftzeichnungen, Pastell, Acryl, Kohle dann kamen die Ölfarben, wobei ich dann geblieben bin, weil die Farben in ihrer cremigen Konsistenz wie geschaffen für mich sind. Abstrakte Malerei, Meereslandschaften, Stadtansichten, figurative Bilder und zurzeit abstrakte Hafenlandschaften habe ich immer in Phasen gemalt. Im Hinterkopf sind nun wieder Musiker, aber bis die Hafenlandschaften fertig sind, dauert es vielleicht noch, wer weiß? Der Kopf muss immer in Bewegung bleiben und ich habe jederzeit die Möglichkeit, etwas Anderes zu malen.
5. Haben Sie das Gefuel, dass Sie eine Verbindung zu Ihrem Publikum herstellen und warum?
Es gibt Bilder, die ich dem Betrachter gerne erklären möchte, aber oftmals sieht der Betrachter etwas anderes als das, was ich beim Malen gedacht habe. Das ist oftmals spannend, aber auch öfter mal zum Schmunzeln. Eine Verbindung zum Publikum ergibt sich oftmals in Ausstellung, die dann heiter bis fröhlich verläuft.
6. Sie haben Auszeichnungen fuer Ihre Arbeit bekommen? Wie kam das zustande?
Seit 2016 habe ich mich öfter, das heißt jedes Jahr mit verschiedenen Bildern an Galerien beworben, um einen Preis zu erhalten. Bisher hat das nur bis zur Vorentscheidung gereicht, aber in diesem Jahr habe ich bei der Art Show International Gallery in Los Angeles, Preise gewonnen, in verschiedenen Rubriken wie Abstrakt, Animal, Color, Portrait und Water.
Bis vor Corona habe ich meine Bilder in Ausstellungen gezeigt, die letzte Ausstellung war im Kunsthaus in Kappeln als Gemeinschaftsausstellung, die aber wegen Corona abgebrochen wurde.
7. Wie vermarkten Sie Ihre Bilder und wo werden sie zum Verkauf angeboten?
Leider bin ich eine schlechte Verkäuferin meiner Bilder, aber im Oktober 2021 bin ich angeschrieben worden von der Firma balthasart, ob ich meine Bilder darüber verkaufen möchte die Firma eröffnete im Januar 2022. Ich habe mich gefragt, ob sich der Einsatz lohnt, das ist natürlich nicht kostenlos. Dann habe ich mir gesagt, ich kann es ja für 1 Jahr ausprobieren, jetzt habe ich schon einige Bilder verkauft, was mich sehr gefreut hat.
Ich hoffe, mit diesem kleinen Beitrag einen Einblick in mein Künstlerleben gegeben zu haben. Alle meine Bilder auf der Webseite und meine Bilder bei balthasart können käuflich erworben werden.
Wir bedanken uns bei Ulrike Neuhaus für das tolle Gespräch und den schönen Besuch.
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Lilly Botto -Writer -” House & Garden” Category